Panel-Diskussion „Mehr Tempo im Netzausbau“ auf dem Digital-Gipfel 2019

In einer Panel-Diskussion zum Thema „Mehr Tempo im Netzausbau – Wie schaffen wir die nötigen Grundlagen der Plattformökonomie“ diskutierten in zwei Themenblöcken hochkarätige Experten zu einem der diesjährigen Hauptthemen der Plattform Intelligente Netze und Digitale Mobilität. Moderiert von Jens-Rainer Jänig setzten sich im ersten Themenblock Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom e.V., Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der Universität Siegen und Marcus Isermann, Leiter Politische Interessenvertretung Regulierung und Bundesländer der Deutschen Telekom AG mit der Frage auseinander, welche Anforderungen die Plattformökonomie an digitale Infrastrukturen stellt. Dabei wurde von allen Teilnehmern deutlich gemacht, dass die Chancen von Plattformen nur wahrgenommen werden, wenn der Netzausbau schneller voran geht. Dabei wurden sowohl aus Anwendersicht, der Perspektive der Wissenschaft und Wirtschaft und aus der Sicht der Netzbetreiber ein Blick darauf geworfen, welche Möglichkeiten und Funktionen der Plattformökonomie und Digitalisierung sich mit der heutigen digitalen Infrastruktur noch nicht umsetzen lassen und wie weit fortgeschritten Deutschland in diesem Bereich allgemein ist. Dabei wurde auch klar, dass die Anforderungen je nach spezifischen Bereich zwar sehr unterschiedlich sind, insgesamt aber eine bessere digitale Infrastruktur mit schnellerem Netz eine Grundvoraussetzung ist. Final wurde klar, dass in den letzten Jahren durch das Zusammenwirken von Netzbetreibern, Politik, Industrie, Bürgern und Wissenschaft vieles geschafft wurde, aber die Geschwindigkeit des Netzausbaus klar erhöht werden muss, um die Innovationsführerschaft aufrecht zu erhalten.

Im zweiten Themenblock baute man darauf auf und Uwe Nickl, CEO der Deutsche Glasfaser, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Annette Mühlenhoff, Leitende Kreisrechtsdirektorin und Dezernentin für Wirtschaftsförderung und Bildung des Kreises Paderborn und Markus Rolle, Vorstand Finanzen der Telefónica Deutschland, diskutierten darüber, wie man zukünftig mehr Tempo in die Umsetzung des Netzausbaus bekommt. Als Vorschläge kamen dabei u.a. die Verringerung der notwendigen Verfahren, Standardisierung und die Finanzierung temporärer Ressourcen für Gemeinden, in denen Netzausbau stattfindet. Es wurde klar, dass es momentan noch Spannungs- und Problemfelder auf bürokratischer Ebene, vor allem zwischen Netzbetreibern und den Kommunen, gibt. Allerdings ist das Thema Akzeptanz innerhalb der Nutzerschaft bzw. der Bürger ein zusätzliches großes Thema – vor allem im Mobilfunkbereich. Denn ohne Umsetzung von Maßnahmen vor Ort und deren Akzeptanz durch die Bürger vor Ort, kann der Netzausbau nicht voran gehen. Neben Bürokratieabbau und Akzeptanzverbesserung wurden jedoch noch andere Hebel ernannt, um den Ausbau zu beschleunigen: darunter innovative Verlegeverfahren und die Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten für mittelständische Unternehmen. Für bereits umgesetzte Maßnahmen wurden auch Best Practice-Beispiele aus unterschiedlichen Bundesländern in Deutschland genannt.

Abschließend lässt sich festhalten, dass sich alle Panel-Teilnehmer einig waren, dass dringend für mehr Tempo im Netzausbau gesorgt werden muss, um alle Chancen der Digitalisierung und ihrer Plattformökonomien zu nutzen, dafür jedoch auch noch einige Hindernisse bewältigt werden müssen. Dadurch, dass diese Probleme bereits identifiziert wurden und konkrete Maßnahmen ins Auge gefasst werden, kann man bezüglich des Netzausbaus mehr als zuversichtlich sein.

Der Mitschnitt der Panel-Diskussion steht Ihnen hier zu Verfügung:

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