Deutscher Mobilitätspreis kürt Best-Practice-Projekte der Intelligenten Mobilität

Die zentrale Fragestellung des Deutschen Mobilitätspreis ist klar formuliert: Wie machen wir Mobilität noch intelligenter? Auch in diesem Jahr gab es darauf wieder zahlreiche Antworten in Form von rund 170 Einreichungen. Eine Mammutaufgabe für die 16-köpfige Expertenjury unter dem Vorsitz von Staatssekretärin Dorothee Bär. Insgesamt zehn Best-Practice-Projekte zum Schwerpunktthema Sicherheit wurden am Ende des Auswahlprozesses als Preisträger gekürt. Auf der Preisverleihung am 28. Juni 2017 im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hatten diese dann ihren großen Auftritt. Darunter waren auch einige, die mit Blick auf die in der Roadmap Intelligente Mobilität definierten Handlungsfelder hervorragende Lösungsansätze bieten.

So ermöglicht beispielsweise das im Rahmen eines EU-Projektes entwickelte Modell HIGH-TOOL, verkehrspolitische Maßnahmen und ihre Wirkung im Computer abzubilden. Entscheider erhalten damit ein quantitatives Instrument, um die Wirkung verkehrspolitischer Maßnahmen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt auf Jahrzehnte zu bewerten.

Mit PSIroads-MDS wurde ein multikriterielles Entscheidungswerkzeug ausgezeichnet, das die Nutzung von Verkehrsnetzen so optimiert, dass individuelle Ziele von Verkehrsteilnehmern sowie strategische und ökologische Ziele bestmöglich erreicht werden. Im Unterschied zu Routenvorschlägen in konventionellen Navigationssystemen könnten die so ermittelten Maßnahmen dazu führen, dass Teilnehmer unterschiedliche Routen bei gleichen Destinationen nutzen. Ein wegweisender Schritt in Richtung Intelligente Mobilität.

Intelligente Mobilität umfasst die vier Verkehrsträger Straße, Schiene, Schifffahrt und Luftverkehr. In letztgenannter Kategorie wurde mit Lido/SurfaceData ein System prämiert, das eine digitale, zertifizierte und weltweit standardisierte Hindernisdatenbank für die Luftfahrt bietet, die von Menschen errichtete Hindernisse enthält und für zahlreiche Anwendungen genutzt werden kann. Lufträume, Anflüge und auch die Dichte von Hindernissen werden immer komplexer. Hindernisse frühzeitig zu erkennen und zu berücksichtigen ist für eine sichere Flugzeugnavigation unerlässlich und ein Grundbestandteil, damit Intelligente Mobilität auch in der Luftfahrt Einzug halten kann.

Insgesamt zeigt sich auch am Deutschen Mobilitätspreis, dass bereits zahlreiche Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen das Thema Intelligente Mobilität sehr weit oben auf ihrer Agenda haben. Doch wie heißt es so schön in der Roadmap Intelligente Mobilität: „Wie lassen sich die einzelnen Initiativen zur Intelligenten Mobilität zu einem inter- / multimodalen Gesamtansatz verknüpfen?“

Es bleibt abzuwarten, wie auch die hervorragenden Einzellösungen im Rahmen des Deutschen Mobilitätspreises in eine hoffentlich bald kommende verkehrsträgerübergreifende Strategie der Intelligenten Mobilität einfließen werden.

So oder so erwarten wir schon jetzt mit Spannung die innovativen Projekte des kommenden Mobilitätspreises.

Mehr Informationen:
Roadmap Intelligente Mobilität: http://roadmap-intelligente-mobilitaet.de/
Deutscher Mobilitätspreis: https://deutscher-mobilitaetspreis.de

 

Bildnachweis: Deutscher Mobilitätspreis

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